„Waldpädagogik extrem wichtig“ – Forstministerin Michaela Kaniber zu Besuch am Steigerwald-Zentrum

Handthal, 14.9.2022 – Die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber besuchte am Montag das Steigerwald-Zentrum in Handthal. Ziel ihres Besuchs war, sich direkt vor Ort über das waldpädagogische Angebot des Zentrums zu informieren und sich ein Bild von den Trockenschäden im Steigerwald zu machen.

Gemeinsam mit Landrat Florian Töpper, der sie als Vorsitzender des Trägervereins Steigerwald-Zentrum begrüßte, begab sich die Ministerin zunächst auf einen Rundgang durch die Dauer- und Wechselausstellungen des Hauses. Der forstliche Leiter des Steigerwald-Zentrums, Louis Kalikstein, führte die Delegation und informierte über die Architektur des Gebäudes und das Konzept der Ausstellungen. Schon beim Betreten des Holzbaus zeigte sich die Ministerin beeindruckt von der modernen Holzarchitektur. „Das Steigerwald-Zentrum ist ein hervorragendes Beispiel für angewandten Klimaschutz. Jeder Festmeter Holz bindet dauerhaft eine Tonne Kohlenstoff und ersetzt gleichzeitig klimaschädliche Baustoffe wie Beton oder Stahl“, bekräftigte die Ministerin die Entscheidung für Holz als primären Baustoff.

Danach ging es weiter zur Waldklimastation im Umfeld des Steigerwald-Zentrums. Stephan Thierfelder, Bereichsleiter Forsten am Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (AELF) in Schweinfurt, verdeutlichte mit Blick auf den Waldhang nördlich von Handthal, welche dramatischen Schäden der Klimawandel am Steigerwald verursacht. In Franken hat der Sommer zu einer starken Austrocknung der Waldböden geführt. Unter dem Wassermangel leiden inzwischen nicht mehr nur die Fichten, sondern auch die heimischen Rotbuchen. „Fünf der letzten acht Jahre seit Eröffnung des Zentrums waren klimatisch gesehen Ausnahmejahre. Die Niederschlagsmenge liegt aktuell 39% unter dem langjährigen Mittel, der August war vier Grad wärmer als im langjährigen Mittel“, erklärte Thierfelder. Die allgemeine Situation spitze sich deutlich früher zu als bisher angenommen.

„Für die Bewusstseinsbildung der Bevölkerung und insbesondere für unsere Kinder ist Waldpädagogik extrem wichtig. Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass schon unsere Kleinen im Kindergartenalter verstehen, wie wichtig eine nachhaltige und aktive Bewirtschaftung der Wälder ist“, unterstrich daraufhin die Ministerin. Deshalb nahm sie zum Abschluss ihres Besuchs gemeinsam mit einer Grundschulgruppe an einer waldpädagogischen Führung teil. Försterin Sarah Kolmeder führte die Kinder und politischen Gäste auf anschauliche Weise in den Wasserkreislauf der Wälder ein.

Das Steigerwald-Zentrum selbst folgt dem Anspruch der nachhaltigen Umweltbildung und konnte sich seit seiner Eröffnung vor acht Jahren erfolgreich als Institution in der Region verankern. Insgesamt besuchten bereits über 230.000 Personen das Zentrum, davon viele Kindergarten- und Schülergruppen, aber auch Vereine, Gemeinden oder wissenschaftliche Besuchergruppen. Im Rahmen verschiedenster Veranstaltungen werden die Themen Wald und Nachhaltigkeit für alle Besucher erlebbar gemacht.

 

Foto: Stefanie Büchl / StMELF

Von der hohen Qualität des waldpädagogischen Angebots überzeugte sich Forstministerin Michaela Kaniber unter anderem im Rahmen einer Gebäudeführung. Louis Kalikstein (links), forstlicher Leiter des Steigerwald-Zentrums, führt die Besucher durch die Ausstellung (von rechts nach links): Ministerin Michaela Kaniber, die Stimmkreisabgeordneten Gerhard Eck und Steffen Vogel, die Bezirkstagsabgeordnete Gerlinde Martin und Landrat Florian Töpper.