25. Mai – 2. August 2020

Eintritt frei

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag
10:00 – 18:00 Uhr

Ora et labora

Spurensuche in der Landschaft

Klöster und ihr Wirken neu im Blick: Der Orden der Zisterzienser hat seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert Spuren in den Landschaften hinterlassen. Von Burgund aus ließen sich die Zisterzienser in ganz Europa nieder, errichteten Klöster in der Einsamkeit sumpfiger Täler, kultivierten und besiedelten Land. Die Klosterlandschaften weisen noch heute viele Merkmale auf, die an die Prägung durch die Mönche erinnern.

Das Projekt „Vielfalt in der Einheit – Zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa“ betrachtet die Primarabtei Morimond und fünf ihrer Tochterklöster.

Anhand dieser Linie der Ausbreitung des Ordens von Frankreich nach Osten wird untersucht, inwieweit die Mönche auch „Landschaftsgestalter“ waren.

Ganz im Sinne des Europäischen Kulturerbejahres 2018 verdeutlicht das Projekt, wie viele verbindende, europaweit vergleichbare Elemente in unserer Heimat stecken und wie sich die aus der Fremde kommenden Mönche jeweils den regionalen Gegebenheiten anpassten.

Europäisch vernetzt seit dem Mittelalter

Die ehemalige Abtei Ebrach im Landkreis Bamberg war 1127 die erste Niederlassung des aufstrebenden und mächtigen Zisterzienserordens östlich des Rheins. Hier, in der Waldeinsamkeit des Steigerwalds, schufen die aus Morimond kommenden Mönche nach verbindlichen, für alle Zisterzienserklöster gültigen Vorschriften das Kloster mit seiner Kirche, den Konventsgebäuden und Wirtschaftshöfen. Dazu rodeten sie, verlegten Dörfer, bauten Kanäle und Mühlen, kultivierten das Land und begannen damit die Landschaft zu verändern. Eine Klosterlandschaft entstand.

Diese Landschaft um Ebrach, die bis weit in alle Steigerwaldlandkreise hineinreicht, ist Ausgangspunkt des Projekts. Wissenschaftler – Geographen, Historiker, Denkmal- und Landschaftspfleger – untersuchten im Vergleich zu Ebrach auch die Klosterlandschaften anderer Zisterzienserabteien: Das Mutterkloster Morimond (Frankreich), das Tochterkloster Stift Rein (Österreich) sowie Kloster Plasy (Tschechien), die Abtei Waldsassen (Oberpfalz) und Stift Zwettl (Österreich).

Kulturelles Erbe erkennen und erleben

„Vielfalt in der Einheit – Zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa“ ist ein Beitrag des Landkreises Bamberg zum Europäischen Kulturerbejahr 2018. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unternimmt das Projekt die wissenschaftliche Untersuchung der sechs Klosterlandschaften und erarbeitet Angebote, damit das kulturelle Erbe, das die Zisterzienser in unseren Regionen hinterlassen haben, für jedermann erkennbar und erlebbar wird. Das Projekt soll auch neugierig machen und einladen, die verschiedenen Klosterlandschaften zu bereisen und das gemeinsame zisterziensische Erbe zu entdecken.

Das Projekt wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die beteiligten Landkreise in Bayern.

Weitere Informationen