Neues Bienenerlebnishaus

Einblick in den Bienenstock

Das kleine bunte Holzhäuschen mit dem begrünten Dach und den bunten sechseckigen Fenstern grüßt schon seit einigen Wochen von der Blühwiese hinter dem Steigerwald-Zentrum. Jetzt hat es sich mit Leben gefüllt: Zahlreiche fleißige Bienen tragen – durch eine Plexiglasröhre gut sichtbar – unablässig Nektar und Pollen in den ebenfalls transparenten Kasten im Zentrum des begehbaren Bienenstocks. Das von den Bienen frei gebaute Nest ist so schon zu einer ansehnlichen Größe gewachsen. Wenn man die Vorhänge etwas lupft, die die Bienen vor sonst irritierendem Lichteinfall schützen, kann man gut beobachten, wie die Arbeiterinnen ihre Brut füttern und Honigwaben mit Wintervorräten füllen.

Die Idee zu diesem begehbaren Bienenstock an der Bienenstele des Franziskusweges rund um den Handthalgrund hatte Marc Günster vom Team des Steigerwald-Zentrums. Der Forstwirtschaftsmeister gestaltete ihn als ergänzendes Element zu dem spirituellen Wanderweg, der verschiedene Tierlegenden des Franz von Assisi aufgreift und im letzten Sommer eröffnet wurde. „Das sinnliche Erleben, das Summen des Bienenvolkes und der Duft nach Honig, Wachs und Holz sollen hier im Vordergrund stehen“, so Günster.

Maibritt Hoeveler, Lorenz Belz und Eva Hoffmann, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr am Steigerwald-Zentrum ableisten, haben den Forstwirtschaftsmeister beim Bau des Häuschens unterstützt. „Dieses handwerkliche Projekt war für uns eine herausfordernde, aber sehr lehrreiche Aufgabe in der Zeit des Corona-Lockdowns“, so Maibritt Hoeveler. „Wir haben gelernt, was man alles aus Holz machen kann, aber auch viel erfahren über Imkerei und die spannende innere Organisation eines Bienenvolkes.“ Die Freiwilligen Maren Schümer und Annemarie Böhner haben dazu die überdimensionalen Bienenmodelle gefertigt, die im Inneren des begehbaren Bienenstocks zu bewundern sind.

Die Bienenfachberater für Unter- und Mittelfranken, Dr. Ronald Jäger und Gerhard Müller-Engler, die das Bienenerlebnishaus in Augenschein nahmen, waren beeindruckt von der Ausgestaltung mit so viel Liebe zum Detail. Sie brachten – sozusagen als Anerkennung und Impuls für die weitere erlebnispädagogische Arbeit mit den Bienenvölkern – eine „Beutewaage“ mit: Eingegliedert in ein bundesweites Erfassungssystem wird damit laufend grammgenau der Ernteeintrag und die Entwicklung der Bienenvölker beobachtet, um damit Rückschlüsse auf die Qualität der jeweiligen Lebensräume führen zu können.

Bei der Finanzierung des erlebbaren Bienenstocks wurde der Trägerverein des Steigerwald-Zentrums durch eine großzügige Spende der Schaeffler AG, Herzogenaurach und eine Projektförderung des Forstministeriums unterstützt.