Gemeinsames Artenschutzprojekt dokumentiert die Bestandsdichte und sichert die Lebensräume einer vielfach unbekannten Säugetierart. Begleitet wurde dieses Projekt vor wenigen Tagen von einer Filmcrew der Deutschen Postcode Lotterie. 

In den Nächten streift es durch die Wälder Frankens, eines der wohl unbekanntesten heimischen Säugetiere. Denn auf Nachfrage wie es sich mit der Bestandsdichte dieser Spezies verhält erhält man häufig lediglich Achselzucken.

Mit diesem Hintergrund vor Augen setzen Artenschutz in Franken®, Bayerische Staatsforsten A.ö.R/Forstbetrieb Ebrach und Steigerwald-Zentrum – Nachhaltigkeit erleben seit geraumer Zeit ein wegweisendes Projekt um, das der Arterfassung sowie der konkreten Arterhaltung dient. Begleitet wird das Projekt auch von einem umfangreichen Umweltbildungsbaustein. Daran beteiligt sind neben den Kindergärten in Burgwindheim und Prölsdorf, auch die Steigerwald Realschule in Ebrach sowie die Naturschutzgruppe der offenen Behindertenarbeit / Lebenshilfe Bamberg.

Denn nur, wenn es gelingt, die uns nachfolgende Generation für die Erhaltung der Artenvielfalt zu begeistern kann es gelingen, diese mit uns in die Zukunft zu führen.

Das Tier, um das es bei dieser Kooperation geht, ist lediglich 15 Zentimeter groß und nur wenige Gramm schwer. Der wohl bevorzugte Lebensraum sind die großen, reich strukturierten Mischwälder des Steigerwaldes. Wenn sich darin auch noch Haselnusssträucher befinden, schlägt das Herz des klettergewandten Kleinsäugers mit den großen Knopfaugen deutlich höher.

Doch leider tragen u. a. Lebensraumzerschneidung, die Rodung von Feldgehölzen und der Einsatz von Bioziden/Rodentiziden vielfach zum Rückgang der Art in nahezu ganz Deutschland bei. In manchem Bundesland steht die Art bereits auf den Roten Listen der im Bestand gefährdeten Säugetierarten.

Wie es nun tatsächlich um die Haselmaus im nördlichen und oberen Steigerwald steht, untersucht seit 2014/2015 ein innovatives Gemeinschaftsprojekt, das mehrjährig angesetzt ist. Grundlagen des Projektes, das in dieser aktuell laufenden Form in Deutschland wohl einzigartig ist, sind zum einen die Ausbringung von vielen Hundert, speziell auf die Bedürfnisse der Haselmäuschen ausgerichtete Quartiere.

Im nächsten Schritt wird nun in einem umfangreichen Monitoring die Bestandsdichte des Kleinsäugers erfasst. Nach der mehrjährigen Erfassung soll sich, basierend auf die Ergebnisse des Monitorings ein spezielles Artenschutzkonzept mit der nachhaltigen Lebensraumsicherung der Spezies befassen.

Haselmäuse, die der Familie der Bilche (Schlafmäuse) zuzuordnen sind, zeigen sich als ganz hervorragende Kletterer. Selbst die dünsten Zweige stellen für das nachtaktive Tier, das die Hälfte des Jahres verschläft, kein Hindernis dar.

Dabei erinnert sie bei ihrer Fortbewegungsart an die der Primaten. Unter anderem die Deutsche Postcode Lotterie unterstützt das vollkommen ehrenamtlich generierte Projekt, das vor geraumer Zeit auch mit einem Bundespreis (UN- Dekade Biologische Vielfalt Preis) ausgezeichnet wurde intensiv.

 

 

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