Am Samstag, 27. Februar 2016 fand von 14.00 Uhr – 16.00 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Kulturlandschaftsinventarisation des Steigerwalds im Steigerwald-Zentrum in Handthal statt.

Der Gutachter Dr. Thomas Büttner vom Büro für Heimatkunde und Kultur-landschaftspflege zeigte Vorgehen und Zwischenergebnisse der am 13. April 2015 gestarteten Erfassung der Kulturlandschaft im Vortrag und anhand einer Ausstellung, unter Mitwirkung von regionalen Vertretern.

Übergeordnetes Ziel des Gutachtens ist eine Antwort auf die Frage, ob sich die Kulturlandschaftsausstattung des Steigerwalds für eine Bewerbung um ein UNESCO-Weltkulturerbe, ein immaterielles UNESCO-Kulturerbe oder ein Europäisches Kulturerbe-Siegel eignet.

Der Mensch prägte seit frühester Zeit das Gesicht des Steigerwalds. Doch wie hält man das fest? Wie bei einer Inventur üblich, wird auch im Gutachten die Landschaft systematisch im Hinblick auf bestimmte Merkmale erfasst. Dies können historische Kulturlandschaftselemente, etwa in Gestalt von alten Befestigungsanlagen, Alt- und Hohlwegen, Klöstern, Kirchen und Kapellen oder traditionelle Landnutzungsformen wie Wässerwiesen, Hutanger oder Mittelwälder sein. All diese Landschaftsbestandteile stellen „Zeitfenster in die Vergangenheit“ dar und erlauben einen Einblick in das Leben und Wirtschaften vorausgegangener Generationen. Bei der Erfassung wurden in bislang 10 sogenannten „Landschaftswerkstätten“ viele örtliche Erfahrungsträger eingebunden. Aktuell ist der nördliche Steigerwald bereits inventarisiert, die Erfassung des Südsteigerwalds steht unmittelbar bevor. Die mit knapp 100 Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung richtete sich an alle Interessierten der Kulturlandschaft des Steigerwalds und insbesondere auch an kommunale Entscheidungsträger der Region. Bürgermeister Schötz, Oberschwarzach und Krapp, Schlüsselfeld berichteten als regionale Vertreter von Ihren Landschaftswerkstätten.

Auslöser für das Gutachten war die zwischen Ministerpräsident Seehofer, den Ministern Brunner und Scharf sowie den Landräten Kalb (Bamberg), Schneider (Haßberge) und Töpper (Schweinfurt) im Herbst 2014 eingerich-tete Arbeitsgruppe Welterbe. Diese hat entschieden, dass für den Steiger-wald auch die Option eines Weltkulturerbes geprüft werden soll. Zwischen-zeitlich wurde beschlossen, die Prüfung auf den gesamten Steigerwald aus-zuweiten.

Für weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie den ausführlichen Zwischenbericht zur KLI im Steigerwald hier.