Sieger des Nachhaltigkeitspreises Mainfranken 2015 gekürt

In diesem Jahr suchte die Region Mainfranken GmbH wieder Arbeitgeber, die in Sachen nachhaltiges Wirtschaften mit gutem Beispiel vorangehen. Und wurde fündig: Gewinner des Nachhaltigkeitspreises Mainfranken 2015 sind das Tischstudio Mayer (Kategorie „1-10 Mitarbeiter“), die Brauerei Göller (Kategorie „11-50 Mitarbeiter“), die memo AG und die Lindner NORIT GmbH & Co. KG (beide Kategorie „51-250 Mitarbeiter“) sowie die Knauf Gips KG (Kategorie „über 250 Mitarbeiter“). Ihre Würdigung fanden die unternehmerischen Leistungen beim Nachhaltigkeitssymposium Mainfranken im Steigerwald-Zentrum Handthal, in dessen Rahmen der Hauptredner Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker die Vorbildfunktion der Preisträger hervorhob: „Sie sind die wahren Pioniere des Wandels.“

Aus einem Bewerberfeld, welches von einem außerordentlichen betrieblichen Engagement zeugte, stachen die Sieger durch ihren herausragenden Einsatz in den Schwerpunktthemen Klima, Energie und Ressourcen heraus und wurden von der mit Vertretern der IHK Würzburg-Schweinfurt, der Handwerkskammer für Unterfranken und der Energieagentur Unterfranken besetzten Fachjury zu den Gewinnern der diesjährigen Wettbewerbsrunde gewählt. Sie erfüllen die maßgeblichen Kriterien, etwa die Implementierung von Energiemanagementsystemen, die Durchführung energetischer Sanierungsmaßnahmen, die Nutzung regenerativer Energien oder den Einsatz nachwachsender Rohstoffe. Bestandteile des Kriterienkatalogs waren weiterhin die Realisierung eines klimafreundlichen Mobilitätsverhaltens, die Inanspruchnahme einer externen Energieberatung sowie außerbetriebliche Anstrengungen für Umwelt- und Klimaschutz.

Das Tischstudio Mayer (Donnersdorf) besticht durch ein überdurchschnittliches En-gagement in Sachen Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Im Rahmen einer umfassenden energetischen Sanierung der Büro- und Ladenflächen wurden unter Inanspruchnahme einer externen Energieberatung die zentralen Gebäudeelemente modernisiert. Darüber hinaus wird im Zuge der Erneuerung des Maschinenparks sukzessive auf energiesparende Technologien umgerüstet. Auch überzeugen die betrieblichen Anstrengungen zur Umsetzung eines nachhaltigen Ressourcenmanagements – vom sparsamen Material- und Wasserverbrauch über Maßnahmen zur Müllvermeidung bis hin zum ausschließlichen Einsatz heimisch-regionaler Hölzer.

Nachhaltigkeit hat bei der Brauerei Göller (Zeil am Main) Tradition. Das bereits seit 2005 vom Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe (QuB) zertifizierte Unternehmen hat im Jahr 2013 auch das Energieaudit nach EN 16247 durchlaufen und damit eine nachhaltige Betriebsführung und Organisation erfolgreich eingeführt. Auch im Bereich der energetischen Optimierung von Gebäudehülle, Betriebsanlagen und Produktionstechnik konnte die Brauerei in den vergangenen Jahren einiges auf den Weg bringen – etwa die Installation einer Stickstoffgewinnungsanlage zur CO2-Einsparung oder die Modernisierung von Heizung und Beleuchtung. Auch das außerbetriebliche Engagement wird im Familienbetrieb groß geschrieben.

Nachhaltigkeit ist für die memo AG (Greußenheim), einem Versandhandelsunternehmen für umwelt- und sozialverträgliche Alltagsprodukte im Büro und Zuhause, Kerngeschäft und Voraussetzung für dauerhaften und stabilen wirtschaftlichen Erfolg. Für die Umsetzung dieser Unternehmensphilosophie zeichnet die eigens eingerichtete Abteilung Nachhaltigkeitsmanagement verantwortlich. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Am Standort Greußenheim wird memo nahezu zu 100 Prozent über regenerative Energieträger versorgt, das Unternehmen setzt auf klimafreundliche Mobilität, engagiert sich in zahlreichen Umweltorganisationen und setzt Maßstäbe im Bereich Ressourcenmanagement – unter anderem durch den Einsatz des Mehrweg-Versandsystems „memo Box“.

Mit einem eindrucksvollen Spektrum betrieblicher Anstrengungen arbeitet die vielfach mit Energiemanagementsystemen zertifizierte Lindner NORIT GmbH & Co. KG (Dettelbach) erfolgreich an der Umsetzung ihrer Vision einer abfallfreien und CO2-neutralen Produktion. Eine Schlüsselrolle spielen in diesem Zusammenhang Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz, der Einsatz nachhaltiger Rohstoffe sowie die Optimierung betrieblicher Prozesse, Produkte und Systeme. So ist es alleine durch die Aufbereitung von Gipsfaserabfällen gelungen, LKW-Transporte um fast 800.000 km pro Jahr zu reduzieren und dadurch Einsparungen von jährlich 715 Tonnen CO2-Emissionen zu erzielen.

Äußerst vielfältig ist das Maßnahmenspektrum der Knauf Gips KG
(Iphofen) für mehr Umwelt- und Klimaschutz. So konnten durch die Optimierung bestehender Prozesse in Produktion und Verwaltung alleine in den Jahren 2014 und 2015 20 GWh an Energie und 6.884 Tonnen CO2 eingespart werden. Nicht minder beeindruckend sind das außerbetriebliche Engagement, etwa zur Förderung der Biodiversität, sowie das nachhaltige Ressourcenmanagement des weltweit tätigen Entwicklers und Herstellers von Baustoffen. Den strategisch-konzeptionellen Rahmen all dieser unternehmerischen Anstrengungen bildet die bei Knauf erfolgreich implementierte nachhaltige Betriebsführung und Organisation.

Im Rahmen der Preisverleihung würdigte Laudator Landrat Florian Töpper die unternehmerischen Leistungen. „Die Sieger treten den Beweis an, dass Ökonomie, Ökologie und Soziales durchaus in Einklang zu bringen sind, ohne den wirtschaftlichen Erfolg zu gefährden. Sie sind Vorbilder für gelebte Nachhaltigkeit in Mainfranken und schaffen dadurch Motivation zur Nachahmung ökologisch tragfähiger, wirtschaftlich effizienter und sozial gerechter Maßnahmen.“

Detaillierte Informationen zu den siegreichen Wettbewerbsbeiträgen finden Sie unter

www.mainfranken.org/nachhaltigkeit

Die Präsentationen der beiden Referenten:

 

Die Region Mainfranken GmbH – Hintergründe

Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Sebastian Remelé strebt die Regionalentwicklungsgesellschaft die Stärkung Mainfrankens als eigenständiger, attraktiver Wirtschaftsstandort und Lebensraum an. Gesellschafter der Region Mainfranken GmbH sind neben den beiden kreisfreien Städten Würzburg und Schweinfurt die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge, Kitzingen, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Schweinfurt und Würzburg sowie die IHK-Würzburg-Schweinfurt und die Handwerkskammer für Unterfranken.

In einem ganzheitlichen Ansatz verfolgt die Region Mainfranken GmbH ihre Ziele durch aktives, gemeinsames Handeln der hiesigen Schlüsselakteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Diese werden über den Rat der Region sowie über insgesamt fünf Fachforen zu den Themen Demografischer Wandel/Fachkräftesicherung, Kooperation Wissenschaft & Wirtschaft, Kultur, Erneuerbare Energien/Elektromobilität und Gesundheit umfassend in die Entwicklungsarbeit für den Wirtschaftsstandort Mainfranken eingebunden.

Mainfranken, 2. Dezember 2015